Mit einem sportlich inspirierten Gottesdienst unter freiem Himmel sind die Sommerferiengottesdienste der Evangelischen Kirchengemeinde Ibbenbüren offiziell eröffnet worden. Unter dem Motto „Am Ball bleiben“ versammelten sich rund 80 Fußballfans und Gemeindemitglieder am Sonntagmorgen auf dem großen Rasenfeld an der Groner Allee 100 – ein neuer, lebendiger Ort für ein ungewöhnliches spirituelles Erlebnis. Passend zum Anstoß um 10:30 Uhr zeigte sich auch das Wetter spielfreudig: Die Sonne blinzelte über das Spielfeld, als wolle sie selbst Teil der liturgischen Aufstellung sein.

Pfarrerin Lena Stubben und ihr Team vom Standort Mitte hatten einen Gottesdienst der besonderen Art vorbereitet – sportlich, kreativ, mitreißend. Ganz im Sinne des Themas erschienen die Mitarbeitenden in Trikots, während der traditionelle Talar für kurze Zeit in der „Umkleidekabine“ verschwand.

„Am Ball bleiben“ – das kennt jeder: im Sport, im Beruf, in der Schule oder beim Verfolgen persönlicher Ziele, so Pfarrerin Stubben in ihrer Predigt. Ferien seien eine gute Gelegenheit, neue Kraft zu tanken, aber auch, um innezuhalten und zu überlegen, was einem wirklich wichtig ist – und wie man an dem dranbleiben kann, was das Herz bewegt. Es gehe um Ausdauer, um gegenseitige Unterstützung – und darum, auf Gottes Begleitung zu vertrauen, gerade dann, wenn es mal nicht so rund läuft. „Manchmal fühlt sich das Leben an wie ein Spiel mit dem Ball: Mal läuft alles wie geschmiert, mal braucht es Geduld, Training und Teamgeist.“

Musikalisch wurde der Gottesdienst von Christian Schauerte begleitet, der mit humorvoll arrangierten Gemeindeliedern für Stadion-Atmosphäre sorgte. Spätestens beim gemeinsamen mit- und gegeneinander Singen entstand das Gefühl, als laufe eine La-Ola-Welle durch die Reihen.

Im Anschluss ging es – ganz praktisch – aufs Spielfeld. Bei Elfmeterschießen, einem Fußballquiz, Dosenwerfen, Ballhochhalte-Rekordversuch, Cornhole und weiteren Stationen wurde das Thema des Tages spielerisch vertieft. Auch kreative Hände kamen zum Einsatz: Kinder und Erwachsene bemalten Fahnen und Wimpel, die über den Sommer hinweg den Glasanbau der Christuskirche schmücken sollen – als sichtbares Zeichen für Gemeinschaft und Beharrlichkeit im Glauben.

Mit Fürbitten, Segen und dem Wunsch nach einer friedlichen Welt und der Bewahrung der Schöpfung endete dieser besondere Gottesdienst – zumindest offiziell. Denn wie im Stadion durfte auch hier das leibliche Wohl nicht fehlen: Aus dem Bauchladen wurden Süßigkeiten und Knabbereien gereicht, Getränke luden zum Verweilen und zu Gesprächen ein. Eine rundum gelungene Veranstaltung – oder, wie man auf dem Platz sagen würde: ein Volltreffer.